Das Damaskuszimmer – Kunstausstellung | 04.07.2021

Eine um 1810/11 gefertigte Zimmervertäfelung aus Damaskus, Syrien, befindet sich heute in der Sammlung des Museums für Völkerkunde Dresden. Die aufwendig gestaltete Wand- und Deckenvertäfelung mit seinen Reliefornamenten, Blattmetallauflagen und Malereien zierte bis 1899 einen Empfangsraum für Gäste eines Damaszener Altstadthauses.

In Dresden entsteht es indes in einem gänzlich neuen kulturellen Kontext wieder. Das aus 113 Einzelteilen bestehende Empfangszimmer konnte über einen bepflanzten Innenhof betreten werden. Ausgestaltet ist es detailreich mit Stadtlandschaften, Blumensträussen, Obstschalen und arabischen Innschriften.

Dies zeigt, dass die Hausherr*innen eine beträchtliche Summe in die Ausgestaltung des Raumes investierten. Zum Ende des 19. Jahrhunderts lies Karl Heinz Osthaus die um 1810/11 gefertigte Zimmervertäfelung im damaligen Osmanischen Reich erwerben und diese nach Deutschland überführen.


1930 von einem Erben des bereits verstorbenen Mäzens entdeckt, wurde das in Einzelteile zerlegte Zimmer dem Museum für Völkerkunde Dresden vermacht. Die Elemente lagerten über Jahrzehnte im Depot, bis 1997 damit begonnen wurde, die verpackten Bretter zu konservieren und zu restaurieren.

Bis heute befindet sich das Zimmer in diesem Prozess. Seit seiner Demontage in Damaskus wurde das Zimmer nie in vollem Umfang aufgebaut und ausgestellt. Nach seiner Fertigstellung hier in Dresden wird es nun erstmals wieder möglich sein, es in seiner ursprünglichen Farbigkeit und Zusammensetzung betreten zu können.



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